Superkarpata Trophy 2018
"Mittendrin, statt nur dabei!". Ich hatte das Vergnügen als Teammitglied beim Siegerteam der diesjährigen Veranstaltung mitzufahren. Hier nachfolgend mein ausführlicher Bericht über die Teilnahme an der Trophy. Viel Freude beim Lesen..
Die komplette Fotogalerie finden Sie hier (ca. 700 Aufnahmen).
Wien, -1 Tag, 14:43h
Eigentlich bin nur auf den Beifahrerplatz gekommen, weil ich Fotograf bin und in einer - zugegeben etwas flapsigen - Mail einem Freund geschrieben hatte, daß wenn er schöne Fotos von einem solchen Event haben wolle, müsse er eben mal einen Fotografen mitnehmen.. der Zufall wollte es genau so, daß er 2018 mit einem neuen Team startete und deshalb sein Platz im Siegerteam von 2017 frei wurde. Und da sollte ich nun morgen sitzen.. ich bin gespannt! Sehr gespannt! Mein Auftrag sollte es sein, zu fotografieren bzw. zu filmen. Aber erst nach der Bedienung der Winde, ein wenig Navigation, dem Kochen, dem Aufbau unseres Camps oder was sonst noch zu tun anstand. "Es versteht sich, dass für Foto und Film nicht angehalten wird“, das war die Ansage beim ersten Telefonat. Und so stehe ich eben nun hier in Wien bei unserem Teamchef Gregor vor dem Haus und muss kurz warten, bis auch er hier ist.
Das gibt mir ein paar Minuten Zeit zum Nachdenken.. habe ich Angst? Angst trifft es nicht, Respekt vielleicht eher. Aber das darf so sein. Anspannung? Ich horche in mich.. sie kommt! Morgen geht es los. Morgen ist Zusammenkunft aller Teams der Superkarpata 2018 in Wien auf der Hellsklamm, danach KickOff-Party und Samstagmorgen Vorstellung der Teams. 2h später bereits Abfahrt nach Rumänien. Das erste Ziel erfahren wir erst kurz vor der Abfahrt. 650km am Stück mit einem Pinzgauer. Meinen Fahrer lerne ich auch erst morgen kennen. Telefoniert haben wir schon und ich glaube, wir beiden „Hannesse“ werde miteinander auskommen.. müssen. Der Pinz besteht eigentlich nur aus der Kabine: 2 Sitze, ein stabiler Überrollbügel und 4 wasserdichte Alukisten auf der Pritsche. 2 davon darf ich belegen. Mit meinem „Gewand“, ein viel schöneres Wort als profan „Klamotten“, dem Schlafsack sowie dem Kameraequipment.
Pinz fahren ist nichts Neues für mich, 2013 begann die Leidenschaft mit dem Kauf eines 710er (4x4) und fahre nun schon seit 3 Jahren einen 712er (6x6). Aber deutlich entspannter mit der Liebsten und 2 grossen Hunden. Wir fahren schöne Plätze in der Natur an, es darf auch mal ein paar Meter oder km abseits der Strassen sein. Aber immer mit der Absicht eben kein Risiko einzugehen, denn wir haben keine Winde und fahren meist allein. Niemand der uns „retten“ könnte im Notfall, der gerne und manchmal überraschend schnell eintreten kann.
Und nun ab morgen: alles anders! Die Winde wird wohl das natürliche Fortbewegungsmittel sein, sollten Bäume im Weg stehen, werden diese eben umfahren, querliegende Bäumen erledigt die Kettensäge. Schwerkraft? Was ist das? Haftungsgrenze? Pfff, lächerlich! Alles gegen die Uhr und gegen, manchmal auch mit, den anderen Teams. Die Idee der Superkarpata: man nehme ca. 30 Teams mit je 2-3 geländegängigen Autos, gebe ihnen eine „Korridor“ irgendwo durch die Karpaten, gerne quer zu den Tälern und Bergen mit viel Wald und sage: LOS! Wer aus dem Korridor rausfährt, verliert und wer als erster hinten rauskommt, gewinnt.. klingt einfach, wird es aber nicht. Zumindest den Erzählungen nach. Zu viele Videos sollte man sich vorher nicht ansehen, für manche ganz sicher eine pure Gaudi, ich persönlich entdecke da doch etwas Respekt und Zurückhaltung bei mir. Es gab in den vergangenen Jahren durchaus schon mal wirklich brenzlige Situationen bei der Trophy. Zurückhaltung ist deshalb reiner, instinktiver Selbsterhaltungstrieb!
Habe ich die richtige Unfallversicherung abgeschlossen? Ja, aber ich werde sie nicht brauchen! Es wird nichts passieren und wenn, dann darf ich ja sicher vorher in Ruhe aussteigen, um es von aussen korrekt filmen zu können.. Scherz! Nein, es wird kaum Zeit sein, um Aufnahmen zu planen. Es geht nur spontan, aus dem Bauch und ganz sicher werde ich die „besten“ Szenen nur vor meinem geistigen Auge revuepassieren lassen können, manche Situation wird einfach plötzlich einfach da sein und dann war die Kamera eben gerade aus. Einfach mitlaufen lassen geht auch kaum: wir sind 7 Tage auf uns allein gestellt. Es gibt nur den Strom im Wagen, wenn er läuft. Kamerakkus und Laptop bequem über Nacht aufladen wird es nicht geben. Mein Plan: die dicke Powerbank wird tagsüber im Auto geladen und soll es nachts schaffen, wieder alle Kameraakkus zu laden. Und wie bei allem, beim nächsten Mal werde ich wissen, wie man es besser macht.
Abfahrt Tag 0 auf der Hellsklamm.
Ich bin schon vorab mit meinem Pinz zur Hellsklamm gefahren. Die Teilnehmer kommen an. Fahrzeuge unterschiedlichster Bauart, viele Defender, aber auch andere Marken sind gut vertreten. Die Teilnehmer kennen sich zum grossen Teil von den Trophys der vergangenen Jahre und so wird der Abend am Riesenlagerfeuer spät. Morgens geht es dann wirklich los: erste Fahrerbesprechnung, Ausgabe des ersten Ziels in Rumänien und Abfahrt quer durch die Hellsklamm. Ich folge mit meinem Wohnpinz den beiden Rallyefahrzeugen und habe Mühe, dran zu bleiben. 3,5t, 87 PS und lose gelagerte Kochtöpfe gegen 2,7t mit 150PS. Wir stellen mein Auto südllich von Wien ab und ich steige erstmals in den „Renn-Pinz“ um. Es ist heiss, der Motor bläst heisse Luft ins Cockpit, leise ist auch anders und so rollen wir mit 100km/h gen Osten. Hannes (mein Fahrer im zweiten Auto) ist wirklich nett, ein Steirer aus der Nähe von Graz und schon zu dritten Mal dabei. Gregor, der Hauptnavigator und Richard, Fahrer vom ersten Auto fahren vorweg. Richard hat seinen Benzinpinz mit einem 4l Jeepmotor, einer aufwändigen Kühlung und einem grossen Zusatztank ausgestattet. Er ist auch bereits mehrfach „die Breslau“ mitgefahren und schon lange in der Szene. Gregor ist hauptberuflich Vermessungsingenieur und auch bereits lange Offroad unterwegs, mehrfacher Sieger dieser Trophy sowie anderer ähnlicher Bewerbe. Es wird deutlich, auch in diesem Jahr stehen die Chancen für den Sieg nicht schlecht.
Dank einer Baustelle mit langem Stau in Ungarn kommen wir erst nach Einbruch der Dunkelheit am ersten Camp an, bauen das erste Mal unser Lager auf und schlafen irgendwo auf einer Wiese in der Nähe vom Timisoara unter den Sternen ein. Morgen wird es ernst: die erste Sonderprüfung steht an und danach der Start ins rumänische Abenteuer.
Tag 1 irgendwo bei Timisoara, Rumänien
Nach einer kurzen Besprechung vom Veranstalter morgens wissen wir, was die erste Sonderprüfung ist: Jedes Team baue ein Floss, die beiden Beifahrer müssen damit 6km flussabwärts paddeln, die beiden Fahrer (normalerweise unbefleckt in Sachen Navigation) müssen uns dort mit den Autos wieder einsammeln. Unser Floss ist schnell gebaut dank der mitgebrachten 4 wasserdichten Kisten und ein paar Zurrgurten. Jedes Floss sieht anders aus und so tummeln sich bald eine lustige Schar bunter Figuren auf dem Fluss.. dieses Jahr allerdings eher der längste See Rumäniens als ein Fluss mit reissender Strömung. Die Prüfung und die km ziehen sich, wir tragen das Floss mehr als dass es schwimmt, der Wasserstand ist dieses Jahr extrem niedrig. Na ja, da müssen wir durch, ist ja eine Sonderprüfung! So lernen Gregor und ich uns eben dabei ein wenig kennen. Irgendwann ist es geschafft, das Floss zerlegt und die Einzelteile wieder auf die Autos verladen. Wir bekommen die erste Etappe und den ersten Korridor ausgehändigt! Mit den Angaben suchen wir uns auf dem Weg zur Startlinie ein schattiges Plätzchen und Gregor ist in seinem Element: er lädt den Korridor ins Navigationsprogramm, vergleicht mithilfe von 2 oder 3 verschiedenen Karten erkennbare Wege, legt Wegpunkte innerhalb des Korridors fest, schaut nach alternativen Routen durch den Korridor und schon nach kurzer Zeit heisst es: Los, los! Wir springen in die Autos und nähern uns mit grosser (aber erlaubter!) Geschwindigkeit der (gedachten) Startlinie. Auf jedem Auto sind 2 GPS Geräte montiert, die ständig die Position speichern und übermitteln. Ab dem Überfahren der Startlinie zählt unsere Zeit! Wir haben eine Zeitvorgabe für die Fahrzeit, gefahren werden darf zwischen 7:30h und 20:30h. In der Nacht darf das Auto nicht bewegt werden. Es wird gecampt, wo man gerade ist, es sei denn, es gibt gute Gründe, vor Ablauf der Fahrzeit zu stoppen. Ich stelle fest, daß ich beim Fahren mit dieser Geschwindigkeit kaum ein vernünftiges Foto hinbekommen werde, trotz guter Federung bekomme ich die Kamera kaum gehalten und für ein Foto anhalten.. dafür bin ich im falschen Team! „Wir fahren schon, um zu gewinnen“ teilte Gregor mir vorab mit. Jetzt weiss ich, was er damit meinte. Am ersten Tag halten wir kaum an, ab und zu gilt es zu klären, ob der „Weg“ rechts oder links weiter geht, aber die Zeit reicht nicht, um auszusteigen und mal ein Foto von aussen zu machen. Ich möchte sicher nicht der Grund für eine Verzögerung sein! Also versuche ich mehr schlecht als recht mit dem eigens für diese Trophy angeschafften Gimbal das Geschehen und die Geschwindigkeit einzufangen. Äste schlagen mir auf die Hand, auf die Kamera und bringen auch den Gimbal ins Trudeln.. „Das wird nicht einfach, hier überhaupt etwas zustande zu bringen" denke ich mir.
Der erste Tag der ersten Etappe neigt sich dem Ende, wegen der Sonderprüfung eh nur ein halber Tag. Wir fahren nicht ganz bis zum Schluss der offiziellen Fahrzeit und stoppen im Wald. Gregor sitzt am Laptop und plant, Richard baut die Plane auf und Hannes macht mit der Kettensäge Holz für´s Lagerfeuer klein. Bald prasselt es gemütlich und wir warten mit einem Bier auf die Glut, damit wir die extra besorgten Wildschweinwürste grillen können. Derweil haben sich auch unsere Teamkollegen vom teamsaurer-puch eingefunden und bauen ihr Lager neben uns auf. Sie sind mit originalen Pinzgauern unterwegs, einem 710er (4x4) und einem 712er (6x6) erkennbar an der blauen Plane. Während ich mit Mühe ein Schneidbrettchen mitnehmen durfte - der Gewichtsoptimierung wegen - haben sie eher eine ganze Luxusküche dabei und lassen es sich gut gehen. Adi kocht für alle, während wir immer noch auf die Glut warten. Deshalb überspiele ich noch schnell die Speicherkarten auf´s Laptop und hänge die leeren Akkus zum Laden ans Ladegerät. Irgendwann sind doch alle satt, auch wir und die Nachtruhe kehrt ein.. irgendwo in den Karpaten, mitten im Wald - es ist einfach schön!
Tag 2, Endlich im Korridor
Punkt 7:25h lassen wir die Motoren an und starten um 7:30h. Frühstück? Wie gehabt, es muss schnell gehen, ohne Aufwand, ohne zu spülendes Geschirr. Kochendes Wasser für den Kaffee, das ist unser Begriff von Luxus. Die anderen starten gemütlicher, sie sind noch am packen, während wir schon wieder durch den Wald hetzen. Heute steht uns ein langer Tag bevor: der Einstieg in die erste echte Offroad-Etappe! Wir kommen schnell voran, befahren werden Feldwege und Forstwege, manche auf den Karten dargestellt, manche sind aber ganz neu oder laufen gerne auch quer zur Karte. Gregor entscheidet schnell und sicher, wo es lang geht, die Nachtsitzung zur Planung macht sich bezahlt. Ganz sind auch wir nicht vor Irrtümern gefeiht, in den Karten sind Wege gezeichnet, die es mal gab, vor hundert Jahren oder die schon lange nicht mehr befahren wurden. Manchmal sind es nur Fusswege und einfach zu schmal für unsere Pinzgauer. Das ist aber selten der Fall. Meist ist es nur ein kurzer Blick der Fahrer und es heisst: „Passt“. Da, wo ich zu Fuss kaum hochkommen würde, weil der Weg einfach zu steil oder zu schlammig ist, und den Weg im Urlaub ganz sicher niemals in Betracht ziehen würde, fahren wir einfach hoch. Einfach so! Es ist unglaublich, wie geländegängig der Pinzgauer ist und welche Steigung bzw. welches Hindernis er einfach überwindet. Wir fahren den ganzen Tag, müssen ab und zu ein wenig zu Fuss scouten gehen, um den alten Hohlweg aus der Karte in natura zu finden, meist sind sie zugewachsen und laufen um etliche Meter versetzt zur Position in der Karte. Plötzlich sehen wir frische Spuren vor uns! War ein anderes Tema schneller? Wie soll das gehen? Den Steilhang kann doch niemand sonst gefahren sein, dort gab es auch noch keine Spuren. Trotzdem ist jemand vor uns. Haben wir uns doch zu oft geirrt, haben etwas zu lang überlegt an der einen Kreuzung oder gab es einen viel einfacheren Weg über den Berg als den, den wir gefunden haben? Das ist das spannende an dieser Trophy: alles Teams fahren gemeinsam im gedachten Korridor, aber niemand weiss, wo oder welchen Weg der andere fährt, wie er vorankommt und an welcher Position er eigentlich gerade fährt. Gelegentlich passieren wir andere Team oder sie kommen uns entgegen, es werden Tipps gegeben, aber letztendlich sieht man nicht, wie es den anderen ergeht. Erst im Mittelziel wird der aktuelle Stand bekanntgegeben, aber bis dahin sgilt es noch etliche Berge und Täler zu überwinden, viele Irrwege zu erkunden, nur um sie zu verwerfen und einen anderen Weg zu probieren. Wir rollen durch kleine rumänische Dörfer und Weiler, die Zeit hier scheint wirklich noch stehengeblieben zu sein. Die Alten sitzen auf der Strasse und sehen uns verwundert nach, die Männer lächeln, grüßen ab und an, die Frauen sind eher verhalten - gut, das ist uns jetzt nicht ganz fremd: Rallyesport kommt wohl weltweit beim männlichen Teil der Bevölkerung besser an als beim weiblichen Teil..
Aufgrund unsere Tempos haben wir leider nur wenig Kontakt zur Bevölkerung, da wo in Kontakt kommen, sind die Rumänen wirklich freundlich und sehr hilfsbereit. Ich weiss nicht, ob sie verstehen, was wir bei Ihnen tun, ihr Leben sieht so ganz anders aus. Es ist eher ein Leben aus den 50er Jahren, geheizt wird mit Holz, es gibt keine asphaltierten Strassen im Dorf, die Häuser sind einfach, Landleben eben, idyllisch, wenn man es sieht, sicher nicht einfach, wenn man dort lebt. In den etwas größeren Orten sieht man den Wandel der Zeit aber bereits, die Farben der Kleidung frischen auf, es gibt neuere Autos, neue Häuser. Die EU mit den Förderprogrammen schreitet voran und bringt Wohlstand.. westlichen Wohlstand. Ob „die Landbevölkerung“ letztendlich dann in 10-20 Jahren glücklicher sein wird mit unserem Fernsehprogramm, dem neuen (teuren) Auto und all dem Fortschritt - ich bin mir unsicher. Zumindest in den warmen Monaten ist es eigentlich wirklich schön dort und das Leben wird nicht von der Uhr beherrscht. Aber die Entwicklung wird nicht aufzuhalten sein, einhergehend wird auch diese Form der Rallye nicht mehr ewig so machbar sein. Auch hier gibt es zunehmend Schranken oder private Wege, deren Befahrung verboten ist. Ich schweife ab, Hannes, mein Fahrer hat Hunger und ich reiche ihm einen Müsliriegel - unsere kulinarische Versorgung, mit der wir über den Tag kommen müssen. Oder lieber eine Hartwurst? "Lieber süss!“ und grinst. Er steckt sich den allgegenwärtigen Zahnstocher hinter´s Ohr und beisst in den Riegel. Wohlgemerkt: wir sind immer noch mit 40-50km/h auf einem Hohlweg im dichten Wald unterwegs, haben kaum Sicht, weil das erste Auto so viel Staub aufwirbelt, wir aber dran bleiben müssen. Dank des Automatikgetriebes ist der Riegel aber kein Problem. Hannes hat den Pinz selbst umgebaut: er hat einen 2,5l Turbodiesel aus dem VW-Konzern so adaptiert, daß er in das Auto passt. Ausgerüstet mit einem wirklich grossen Ladeluftkühler, den er manuell zuschalten kann, läuft der Motor perfekt, er erreicht selbst bei Vollgas kaum die 90 Grad und auch der Wandler des Getriebes bleibt bei 50 Grad, obwohl wir über lange Strecken mit Vollgas und in der Untersetzung im ersten Gang bergauf fahren. Die Wege sind eng, rutschig, viele V-förmig und ein kleiner Fahrfehler, eine geringe Abweichung von „der Linie“ endet mit dem Steckenbleiben im Matsch und fordert den Einsatz der Winde. An sich kein Problem, aber winschen kostet Zeit. Zeit, die wir nicht haben! Und so sind beide Fahrer auch nach 10 Stunden noch hochkonzentriert bei der Sache und steuern uns fehlerfrei durchs Gelände. Hannes ist dabei so entspannt, daß wir sogar mitten im Anstieg anhalten (das allgemeine Offroad Lehrbuch sagt „Halte nie im Hang an!“), nur um nachzusehen, ob unser dritter Beifahrer, eine kleine, giftgrüne Spinne links von der Sonnenblende noch mitfährt. Sie ist noch da und somit das „Klima" an Bord perfekt.
Wir fahren bis zur erlaubten Zeit. Punkt 20:28h ist Schluss! Die Plane ist zusammen schnell aufgebaut und wir essen etwas auf die Schnelle. Gregor sitzt derweil im Auto und plant die Route für die nächsten Tage bis zum Mittelziel. Er ist hochkonzentriert, kaum ansprechbar, aber zum Essen kommt er doch kurz heraus um danach aber noch bis spät in die Nacht zu planen.
Tag 3 ähnelt Tag 2
Der Wecker geht um 6:30h, die dem „teamsaurer“ eigene „Hymne“ wird schlaftrunken gesungen und nach kurzem einfachen Frühstück bestehend aus Hartkäse, Salami, etwas Brot und Tee bzw. Kaffee werden die Motoren gestartet. Ich filme und fotografiere, so gut ich kann, selten ergeben sich Situationen, wo ich gezielt eine Perspektive einnehmen kann. Es ist auch nicht einfach, die Teamkollegen beim sägen oder scouten zu fotografieren, denn als Teil des Teams müsste oder könnte ich ja hier auch meinen Beitrag leisten. Dann kann ich aber keine Fotos machen. Film und Foto gleichzeitig ist ja schon umständlich bis unmöglich genug, die Situationen sind ja immer spontan und nur genau einmal da, mit Glück oder Intuition dann hoffentlich auf Film oder als Foto, aber eben niemals beides. Der Spagat macht den Job nicht einfacher. Zum Sichten der Aufnahmen komme ich beim Fahren nicht, es ist einfach zu unruhig, auf dem Navigationslaptop vor mir ist es schon schwierig, die Tasten zum zoomen der Karten korrekt zu erwischen. "Ein luftgefederter Sitz wäre ganz praktisch.." Hannes lacht: „Du spinnst!“
An einem steilen Hang vor uns tauchen Kollegen auf: "die Bergschmiede". Sie stecken unten am Hang im Schlamm fest und fragen, ob wir sie rausziehen können. Wir fragen nach vorne ins erste Auto: „Anhängen?! Dürfen wir sie anhängen??“ „Okay!“ tönt es aus dem Funkgerät. Hannes springt aus dem Auto und hängt den Gurt der Bergschmiede ein. Wir fahren vorsichtig los.. gerissen! Wir rollen zurück, ein neuer Gurt wird angehängt.. und reisst auch. Von oben kommt der Beifahrer aus dem ersten Auto der Bergschmiede angerannt und bringt noch einen Gurt. Wir hängen ihn ein, es ist hektisch, Hannes zieht an und der Pinzgauer brüllt sich den Berg hinauf, vorbei an einem Landrover, der auch noch im Hang steckt. Wir bemerken das Auto hinten am Haken kaum, der Pinz gräbt sich unerbittllich durch den Schlamm nach oben, wo Richard auf uns wartet. Wir hängen die Bergschmiede ab, wünschen ihnen noch viel Glück und rasen weiter. Gregor hat die Zeit genutzt: zum Navigieren.
Wir suchen uns unseren Weg, ganz nach dem Motto der Veranstaltung „Find your own track“. Uber die Berge, die hier so um die 1000m hoch sind und direkt wieder hinab ins nächste Tal, irgendwie auf dem Weg zum Mittelziel, möglichst ohne den Korridor je zu verlassen, das ist unser höchstes Ziel!. Aber wir müssen auch zusehen, daß wir mit unserer Fahrzeit hinkommen, es könnte knapp werden. Gerade erst hat uns eine einfach nicht zu findende Abfahrt viel Zeit gekostet. Eingezeichnet war ein Weg ins Tal zu einer Strasse in für uns perfekter Richtung. Nur wo ist der verdammte Abstieg? Kein Weg weit und breit, die Wälder oben noch licht, werden unten zum Bach hin immer dichter und steiler, nicht ohne grossen zeitlich Aufwand zu befahren. Aber unser Suchen kostet auch Zeit, wieder kommt Gregor aus dem Wald hoch und schüttelt den Kopf: „Nein, unten zu steil. Wir müssen es weiter links probieren." Wir entscheiden uns letztendlich für ein Bachbett, über eine Kante kommen wir hinein und rollen neben oder im Bach ins Tal. Immer wieder müssen wir anhalten, um umgestürzte Bäume aus dem Weg zu räumen, nicht ganz ungefährlich, denn man sieht erst wenn die Kettensäge durch ist, wohin der Baum „will“. Ob der Stamm nach unten fällt oder ob er nach oben schnellt, weil er von der Wurzel nach oben gedrückt wird. Das alles im schlammigen und rutschigen Bachbett! Richard ist ein wenig schneller durch eine Engstelle, an der wir die Autos mit der Winde sichern müssen, als wir ihm melden müssen: Plattfuss! Der linke vordere Reifen wurde von einem scharfen Stein aufgeschlitzt. Wir müssen mitten im Bach einen Reifen wechseln. Richard geht es aber nicht besser, auch er hat, fast zeitgleich, nur 80m weiter vorne, auch einen Platten. Gregor scoutet derweil wir die Reifen wechseln, den weiteren Verlauf des Bachs aus und vermeldet, daß wir schon bald unten auf die Strasse stossen - keine weiteren grossen Hindernisse! Weiter geht´s!
Abends stürzt die Navigation ab und wir suchen auf die Schnelle einen Schlafplatz, der Korridor ist an dieser Stelle sehr eng und wir möchten nichts riskieren, also durchfahren wir einen kleinen Bach und bleiben mitten auf einer Wiese stehen. Ausserdem wird unser Sprit langsam knapp. Die Autos dürfen aber nicht mehr bewegt werden, in der Nähe ist eine kleine Siedlung, aber ob es dort Sprit gibt? Wir entscheiden, daß wir Hannesse 3 Kanister schnappen und zur Strasse laufen, um dort evtl. einen Bauern zu finden, der uns Diesel verkauft. Vielleicht weiss der dann auch, wo es Benzin für den anderen Pinz gibt. Allerdings haben wir etwas nicht bedacht: der Bach ist doch einen halben Meter tief und 4m breit. Wenn wir durchlaufen, nimmt uns sicher niemand mehr im Auto mit. Also laufen wir den Feldweg am Bach entlang, es ist schon dunkel und so sehen wir am Ende vom Feld das Licht von einem Auto. Wir winken mit unserer Taschenlampe, das Auto fährt vorbei, wird aber langsamer und wendet! Wir asten über das frisch gepflügte Feld, rennen kann man das wirklich nicht nennen, die 3 Kanister tun ihr übriges, um das zu verhindern. Mit Händen und Füssen erklären wir dem Pärchen und ihrem Hund, was wir brauchen, daß wir Geld mit haben und tatsächlich: er bittet uns einzusteigen! Unglaublich! Wir sehen nach 4 Tagen Rallye wirklich nicht sehr vertrauenserweckend aus: bärtig, staubig, ein bisschen verrückt, deuten irgendwo ins Feld, daß dort unsere „Machinas“ stehen.. aber er traut uns und fährt uns zur Tankstelle, um den Pächter zu wecken und uns mit dem nötigen Treibstoff zu versorgen. Danach fährt es uns auch wieder zurück ans Feld. Dank Richards Taschenlampe wissen wir, wo wir hin müssen und bedanken uns bei unserern beiden Rettern: sie wollen kein Geld, nicht mal die beiden Dosen Radler, die wir noch dabei haben. So etwas sollte es bei uns mal geben, mitten in der Nacht! Wir stellen später fest, daß die Tankstelle - oh Wunder - tatsächlich sogar noch ganz knapp im Korridor liegt und fahren morgens noch einmal hin, um die Tanks komplett voll zu machen.
Tag 4, die Zielleinie der ersten Etappe nähert sich
Wir queren sie und wissen: wir sind drin geblieben! Keine Strafkilometer wegen Korridorverletzung - perfekt! Auch mit der Zeit sind wir hingekommen, Gregor hat kaum Navigationsfehler gemacht, die Autos haben gut durchgehalten, einmal ist der Gaszug am Diesel gerissen, mit einer Lüsterklemme leicht zu beheben, die beiden platten Reifen und ein Spiegel ist drauf gegangen, seltsamerweise an einer Stelle, wo wir links mit der kompletten Seite an einer Lehmwand entlangrutschten, ging der rechte Spiegel kaputt. Ein bisschen Verlust ist immer. Euphorie macht sich breit, als wir hinter der Ziellinie der ersten Etappe kurz Pause machen, ein paar andere Team auflaufen und berichten: „Wir waren draussen. Es gab einfach keinen Weg.“ Bislang waren alle, wir getroffen haben „draussen“, kein Team ist im Korridor geblieben. Eine Vorentscheidung? Der Weg ins Mittelziel, eine grosse Jugendherberge am Rande einer kleinen Stadt, zieht sich. Es geht etliche Kilometer durch ein Skigebiet bergab, eine letzte Herausforderung an die Bremsen und Motoren für diesen Tag. Im Tal treffen wir fast alle restlichen Teams, entweder beim einkaufen oder an der einzigen Tankstelle. Bei der SK gilt: findest du eine Tankstelle, nutze sie!
Im Mittelziel angekommen, gleicht das Fahrerlager einer Reparaturwerkstatt: überall wird sich der Schäden der vergangenen 4 Tage angenommen. Die Reifen werden geflickt, verbogene Spurstangen per Winde oder anderen mehr oder weniger waghalsigen Konstruktionen gerade gebogen. Auspuffflansche mit Hilfe der Batterie wieder angeschweisst, Zündungen nochmal und nochmal eingestellt. Nebenbei müssen alle Teams noch eine zweite Sonderprüfung bestehen: es galt ein Seil aus Naturwerkstoffen herzustellen, mit dem das erste Auto das zweite Auto eine Strecke von ca. 4m schleppen kann. Wir hatten unterwegs Schafswolle und Lianen gesammelt, andere Teams Rindenstränge und was ihnen gerade auf der Strecke passendes begenete. Das Seil durfte nicht über 22mm dick sein und nicht aus einem durchgehenden Stück bestehen. Unser Seil ist wirklich hübsch anzusehen, aber um es vorweg zu nehmen: kein Team hat es zustande gebracht. Alle Seile reissen oder ziehen sich auseinander. Der Trick wäre wohl gewesen, die Materialien in die einzelnen Fasern zu zerlegen und diese dann zu flechten. Aber so hat kein Team die 3h Zeitgutschrift - Glück gehabt! Abends werden die Zwischenergebnisse bekannt gegeben: nur 3 Teams sind im Korridor geblieben und wir sind an Platz eins mit der geringsten Fahrzeit! Dementsprechend spät wird der der Abend..
Tag 5: Abfahrt gegen 11 Uhr
Halbwegs ausgeschlafen finden wir den Einstieg nicht direkt und müssen in der „Korridorschule“ nachlesen, ob wir die Startlinie zur zweiten Etappe mehrfach queren dürfen. Wir dürfen und so versuchen wir es an einer anderen Stelle, wo aber auch andere Teams schon gefahren waren. Insgesamt ist die zweite Etappe mit 3 Tagen gefühlt enger, insgesamt hektischer und wir treffen die anderen Teams vieler Orts. In gleicher Richtung oder entgegengesetzt kommend, man weiss nie, welcher Spur zu folgen ist oder welche in eine Sackgasse führt. Immer ist aber schon jemand vor uns dort lang gefahren. Ist es die direkte Konkurrenz oder ein Team, welches einfach über die Strasse dorthin gelangt war? Unsicherheit machte sich breit, hektische Entscheidungen an Kreuzungen führten uns mehrfach auf falsche Fährten. Einmal kommen wir an einen Abhang, der wohl recht steil, aber noch zu fahren gewesen wäre. Aber er endet mitten im Ort und wir kehren um, da die Dorfbewohner es bestimmt nicht so gerne gesehen hätten, wenn wir dort den Hang hinabgerutscht wären, um am Dorfbrunnen knapp zum Stehen zu kommen. "Man muss ja nichts provozieren!“
Gegen 18 Uhr endet unser Weg abrupt, geradeaus ist eine Felskante und es geht ein paar hundert Meter bergab. Hoch geht es auch nicht weiter, der Wald ist zu dicht. Aber drehen können wir auch nicht sofort, da uns einige Team gefolgt sind und sich hinter uns verkeilt haben. Da die Autos schon eine halbe Stunde stehen, beschliessen wir, daß wir doch lieber Fahrzeit für den nächsten Tag aufsparen können und einfach hier unter einer wirklich grossartigen alten Buche kampieren können. So deklarieren wir 17:30h als Ankunft am Schlafplatz per SMS an den Veranstalter und verbringen einen wunderbaren Abend am Lagerfeuer. Unter den Sternen mit den Geräuschen des Walds einzuschlafen ist einfach schön, es war warm und kein bisschen feucht in der Nacht - unser schönster Schlafplatz bislang!
Tag 6: viel Staub
Und viele lange steile Anstiege, schnelle Fahrt, man merkt, daß das Tempo sich noch einmal verschärft. Mitten in einem Anstieg bleibt Richard stehen: sein Motor ist schon wieder wirklich heiss gelaufen. Er hatte die letzten Tage bereits mehrfach Probleme mit der Kühlung, die sich immer wieder mit Ästen und Blättern zusetzte. Der lange und schnell gefahrene Anstieg war einfach eine Nummer zu viel: der Motor stirbt ab und geht von alleine aus. Kein gutes Zeichen, eher eine Katastrophe! Mitten im Nirgendwo einen kapitalen Motorschaden. „Er hat wohl angerieben.“ Richard, normalerweise schon still, wird noch stiller. Ist das das Ende unsere Trophy? So plötzlich, einfach Aus, vorbei.. Richard beschliesst: „Wir tauschen das Kühlwasser aus!“. Vorsichtig öffnet er den Verschluss des Kühlers, Wasser sprudelt unter hohem Druck kochend heraus, nach und nach füllen wir kaltes Wasser nach und er versucht, den Motor wieder starten. Erst nur hustend auf einem Zylinder, kommen nach und nach die anderen auch wieder ins Leben zurück. Unglaublich, der Motor ist nicht tot zu kriegen. „Graugusskopf und Graugussrumpf, das geht nicht kaputt!“ Der Motor läuft wieder, halbwegs rund und kühlt im Leerlauf blubbernd und mit frischem Wasser langsam ab, Wir fahren weiter, ein wenig gemässigter im Tempo vielleicht, aber nur ein klein wenig - schliesslich waren wir hier, um zu siegen.
Abends - warum eigentlich immer abends? - versagt wiederum die Navigation, wir hatten eigentlich nur noch einen Berg zu befahren, um dort oben auf den letzten Weg in Richtung finaler Ziellinie zu treffen. Um Fahrzeit zu sparen und weil wir ohne Navigation blind waren, beschliesst Gregor, genau hier.. zu campen. Mitten auf einem schlammigen Weg, links ein steiler Hang, rechts unter uns ein kleiner Bach, keine noch so kleine waagerechte, geschweige denn trockene Stelle. Nach unserem letzten Schlafplatz unter der Buche ein echter Abstieg. Egal, es geht nicht anders. Gregor und ich gehen scouten, um den Weg für den Morgen zu finden, wobei er mehr Glück hat als ich, denn er trifft noch ein anderes Team mit denen er sich gemeinsam 3h auf die Suche macht. Ich klettere und stolpere durch Unterholz, komme kaum den Hang hinauf, finde oben den gesuchten Weg, aber leider keinen Weg für die Autos dort hinauf. Unverrichteter Dinge komme ich eine gute Stunde später wieder zu den Autos. Gregor wird spät in der Nacht per Rallyetaxi von einem Teamkollegen gebracht - eine wirklich nette Geste, denn nach 20:30h darf ja theoretisch kein Auto mehr fahren! Punkt 12 in der Nacht, es musste ja so sein, kommt ein Gewitter. Ich versuche, im Auto zu schlafen, was aufgrund der Körperlänge von 195cm und dem nicht gerade üppigen Cockpit leider nicht gelingt. Also lege ich mich wieder hinaus auf die inzwischen völlig durchnässte Liege und stelle fest, daß auch der Schlafsack nicht wirklich wasserdicht ist.. eine schreckliche Nacht, die aber doch irgendwann gegen 6 Uhr endete.
Tag 7 - die Ziellinie Etappe 2
Dank der erfolgreichen Suche von Gregor am Vorabend finden wir den Aufstieg zum letzten Berg recht gut und kommen gut voran. Ein paar letzte Bäume müssen weichen und plötzlich kommt sie auf dem Laptop in Sicht: die Ziellinie! Wir queren sie triumphierend und stellen die Autos in ausreichendem Abstand von 400m zur Linie ab. Nicht, daß ein GPS-Ausreisser uns mehrfach über die Ziellinie fahren lässt, was dann eine Disqualifikation nach sich gezogen hätte. Andere Teams kommen aus der entgegengesetzten Richtung, fahren an uns vorbei, um über die Ziellinie nochmals in den Korridor zu fahren, dort nach 300-400m umzukehren und den Korridor in der korrekten Richtung zu verlassen. Kleinigkeiten, die aber schwerwiegende Folgen hätten haben können, wenn man sie nicht beachtet. Unser Teamfoto macht ein Kuhhirte, der zufällig mit seiner kleinen Herde dort verweilte, wo wir angehalten hatten. Er sieht sich das bunte Treiben an und wir teilen ein tatsächlich noch kaltes Bier mit ihm. Ich drücke ihm spontan meine Kamera in die Hand, damit er ein Foto von uns und den Autos macht. Er kann mit der Kamera gar nichts anfangen, aber dank Hand- und Fusserklärungen und einem gehörigen Schuss Humor, macht er das Foto von uns Vieren - sicher sein allererstes Foto! Dank an dieser Stelle, lieber Hirte: das Urheberrecht an diesem Foto gehört dir!
Inzwischen sind viele Teams eingetroffen und es wird wild über den Karten verglichen, wer wo und wie gefahren war. Die Stimmung ist ausgelassen, der Stress fällt langsam ab und man sieht den Teams die vergangenen Tage doch an. Nicht ganz spurlos sind die ca. 1400km Offroad an ihnen und den Autos vorbeigegangen. Viele haben Schäden, haben die Autos auf die Seite gelegt und mussten sie wieder aufrichten oder haben sich festgefahren und mussten sich mühsam und aus vor allem eigener Kraft wieder befreien. So erscheint mir im Nachhinein unsere Fahrt als relativ entspannt, sicher dank der hervorragend vorbereiteten und umgebauten beiden Pinzgauer sowie der Leistung der beiden Fahrer, Richard und Hannes. Nicht zu verschweigen natürlich auch dank der hervorragenden Navigation von Gregor und dem Quentchen Glück, was man einfach manchmal braucht. Wir sind „drin" geblieben! Hat eins der anderen Teams das auch geschafft? Die Auflösung sollte erst am Abend bei der Siegerehrung bekanntgegeben werden.
Das letzte Ziel ist eine grosser Hotelkomplex, vor dem die Autos abgestellt wurden. Somit hat die Zivilisation uns wieder, es gibt haufenweise Motorräder, rumämische Polizei, die patroullierte und viele Rumänen, die sich das Spektakel nicht entgehen lassen wollten. Nur ein paar km von hier waren wir doch vorhin noch im alten Rumänien und ich hoffe, sie bekommen dort eine Schonfrist. Sicherlich ein verklärter Blick, denn das Leben in den einfachen Dörfern ist im Winter sicher hart. Dennoch glaube ich, dass der Fortschritt dort nicht nur Gutes bringt. Aber er wird nicht aufzuhalten sein..
Zu guter Letzt: wir haben gewonnen und waren das einzige Team dieses Jahr, welches den Korridor nicht verlassen hat! Unser Partnerteam „teamsaurer-puch“ wurde mit den Oldtimern respektabler Doppel-Erster.. 11. Platz! Gratulation! Nächstes Jahr gibt es einen neuen Korridor und neue Chancen um.. „find you own track!" :)
Ich danke meinem Piloten Hannes für eine wirklich tolle Woche und dem gesamten Team,
namentlich Gregor und Richard, für die sehr freundschaftliche Aufnahme in eure Mitte!
PS: da der Bericht erst nach der Trophy zu Papier gebracht wurde, sind zeitliche Abfolgen nicht 100%ig korrekt.
©2018 Hannes Braatz
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